Adventszeit in Deutschland

Adventszeit in Deutschland

Advent in Deutschland

Naschereien im AdventDie Adventszeit des Jahres 2014 rückt näher. Nicht nur in Deutschland freuen sich die Menschen auf vier Adventswochen, die hoffentlich neben dem typischen Vorweihnachtstrubel auch genügend Besinnlichkeit und Vorfreude auf das Weihnachtsfest aufkommen lassen.

Familien mit Kindern werden ein Leuchten in den Augen ihrer Sprösslinge entdecken. Freunde klopfen wieder öfters an die Haustür, um vielleicht einen gemeinsamen Besuch des Weihnachtsmarktes vorzuschlagen. Die Hotels in den Städten mit den schönsten Weihnachtsmärkten werden wieder schnell ausgebucht sein. Die Türchen der Adventskalender werden sich jeden Morgen aufs neue öffnen. Es wird hoffentlich für alle Menschen eine schöne Zeit werden.

Wir wollen Ihnen mit ein paar Tipps und Informationen zu Veranstaltungen, Traditionen und Bräuchen zur deutschen Adventszeit zur Seite stehen und ihnen auch ein paar Anregungen zu Wochenendreisen und Events geben.

Schauen sie einfach auch in den Wochen des Advents öfters auf unserem Blog vorbei.

 

Advent in Deutschland – Ankunft und Vorfreude

Advent in BerlinWeihnachten gehört zu den wichtigsten Festen des Christentums. In Deutschland ist es wahrscheinlich überhaupt die wichtigste Feierlichkeit, die das gesamte Land auch schon viele Wochen vor den eigentlichen Weihnachtstagen dominiert und prägt.

Das Wort „Advent“ entspringt im Ursprung dem Lateinischen und heißt im eigentlichen Sinne so viel wie „Ankunft“. Dies weist auf die Ankunft von Jesus Christus, dem Erlöser, hin.

Die Adventszeit wurde bereits im alten Rom des 6. Jahrhunderts gefeiert. Es gibt Belege dafür, dass die Adventszeit in den ersten Jahren ihrer Begehung sogar über eine Zeitspanne von 6 Sonntagen verlief. Papst Gregor I. reduzierte diese Spanne dann später zu Beginn des 7. Jahrhunderts auf die noch heute üblichen vier Sonntage.

So liegt auch der erste Advent in Deutschland auf dem vierten Sonntag vor dem 24. Dezember. Somit fällt in diesem Jahr der 1. Advent auf den 30. November 2014 und der 4. Advent auf den 21. Dezember 2014.

Der 1. Advent ist für viele Menschen die Einstimmung auf die nun beginnende Vorweihnachtszeit. Die Wohnungen werden geschmückt und im Schein der ersten Kerze werden Familie und Freunde oft zu Kaffee und Lebkuchen begrüßt. In vielen Städten öffnen die Weihnachtsmärkte ihre Pforten und laden zum Bummeln und Schmausen ein.

Bräuche und Rituale im Advent

Der Adventskalender

Nicht nur Kinder lieben ihn. Der Adventskalender ist in deutschen Wohnstuben kaum aus der Vorweihnachtszeit wegzudenken.

Den Ursprung des Adventskalenders findet man zwar schon im 19. Jahrhundert, in Deutschland begann seine Verbreitung aber erst so richtig zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Gerhard Lang, ein Verleger aus München, der seine Kindheitserinnerungen mit kleinen Geschenken der Adventszeit verband, druckte 1903 den ersten Adventskalender. Kurz vorher erschien ein kunstvoller Druck der Evangelischen Buchhandlung in Hamburg.

Ab 1920 konnte man in Deutschland den Adventskalender in verschiedenen Formen schon in vielen deutschen Wohnstuben finden.

Heute gehört der Adventskalender einfach zur Vorweihnachtszeit dazu. Das Angebot von gefüllten und ungefüllten Adventskalendern wird jedes Jahr größer. Mittlerweile bieten unzählige Firmen aus der Lebensmittelbranche einen Adventskalender an und nutzen ihn neben einem lukrativen Geschäft auch für Werbezwecke. Mittlerweile gibt es die tollsten Ideen, die von der Nutzung von Fenstern in öffentlichen Gebäuden wie Ratshäusern bis hin zum lebendigen und begehbaren Adventskalender reichen.

Der Barbaratag am 4. Dezember

Leider etwas in Vergessenheit geraten erinnert der 4. Dezember an die Heilige Barbara. An diesem Tag schneidet man Zweige von Obstbäumen und stellt sie in der Wohnung in eine Vase. In den meisten Jahren blühen sie dann kurz vor Weihnachten auf und dies wird als gutes Zeichen für das kommende Jahr gewertet.

Advent im Schnee

Am 6. Dezember ist Nikolaus

Das Füllen von Stiefeln und Schuhen mit kleinen Geschenken oder Süßigkeiten am Nikolaustag gehört in Deutschland zur festen Tradition.

Historisch betrachtet geht die Figur des Nikolaus zwei einst lebende Persönlichkeiten zurück.  Der Bischof Nikolaos von Myra  der Ende des 3. Jahrhunderts lebte und am 6. Dezember 345 gestorben sein soll wird von den meisten Historikern als die Hauptquelle benannt. Es gab aber auch den um 550 lebenden Abt Nikolaus von Sion in der Schweiz, den Bischof von Pinora, der eng mit der Geschichte des Nikolaus in Verbindung gebracht wird.

Das heimliche Bringen von Süßigkeiten in der Nacht vor dem 6. Dezember geht auf Traditionen bis zum 15. Jahrhundert zurück. Die Kinder heute freut dies und manch einer putzt seine Schuhe wahrscheinlich nur einmal im Jahr selbst – am Vorabend des Nikolaustages.

Immerhin bringt der Nikolaus der Legende nach nur den artigen Kindern ein paar Geschenke und Naschereien.

Der Adventskranz

Der Brauch des meist aus Tannenzweigen geflochtenen Adventskranzes ist in den deutschen Landen weit verbreitet. In unseren Nachbarländern wie Frankreich  findet man ihn dagegen eher selten. Der Adventskranz hat in der Regel 4 Kerzen, die jeweils für einen Advent stehen und an den entsprechenden Sonntagen angezündet werden.

Der Ursprung des heutigen Adventskranzes geht wahrscheinlich auf den Theologen Johann Wichern zurück, der in einem Hamburger Waisenhaus 24 Kerzen auf einem Holzreifen anbrachte, die dann ab dem 1. Dezember bis zum Heiligabend nacheinander angezündet wurden.

Der Wunschzettel

Schon seit dem 19. Jahrhundert hat das Schreiben eines Wunschzettels für den Weihnachtsmann in Deutschland Tradition. Allerdings hatte der Wunschzettel in den ersten Jahrzehnten tatsächlich die Bedeutung, dass man den Lieben und Bekannten etwas Gutes gewünscht und dies so aufgeschrieben hatte.

Heute schreiben die Kinder auf, was sie sich selbst von Weihnachtsmann oder den Eltern wünschen. Die Post bringt den Wunschzettel zum Weihnachtsmann oder dieser hat schon eine App oder email.

Die Weihnachtskrippe

Weihnachtskrippe jesusDie Geburt Christi in einem Stall in Bethlehem ist zentraler Bestandteil des christlichen Glaubens und wird somit auch in vielen Formen und Varianten dargestellt.

In vielen Regionen von Deutschland ist das Basteln und Aufstellen einer Krippe mit der Nachbildung dieser Szene ein wichtiger und traditioneller Bestandteil der Einstimmung auf Weihnachten.

Besonders in Bayern und anderen Regionen in Süddeutschland sieht man sie in vielen Häusern und Wohnungen.

Weihnachtsmärkte in Deutschland

Ein Weihnachtsmarkt gehört heute in fast allen deutschen Städten zu den Veranstaltungen in der Adventszeit. In vielen deutschen Metropolen wie Berlin, München oder Dresden gibt es mittlerweile mehr als nur einen Weihnachtsmarkt. Der traditionelle Weihnachtsmarkt wird oft durch mittelalterliche und historische Märkte ergänzt. Themenspezifische Weihnachtsmärkte, die oft nur an ein oder zwei Adventwochenenden öffnen gehören ebenfalls zum Spektrum.

In den nächsten Artikeln werden wir einige dieser Weihnachtsmärkte in Deutschland vorstellen und hoffen, dass wir ihnen etwas Inspiration zum Besuch verschiedener Veranstaltungen geben können.

Advent in Berlin

Fotos: ©flashpics – Fotolia.com, ©Vanessa – Fotolia.com, ©Adagio – Fotolia.com; ©ChristArt – Fotolia.com